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17 April 2017

Humanistisches-Manifest.de ENTWURF

Humanismus und was es ist, ist Menschlichkeit ins Positive gewendet:

HUMANISMUS bedeutet ein WIRKEN, in dem der MENSCH mit seiner individuellen und sozialen Doppelnatur die dazu erforderlichen Freiräume, Rechte, Pflichten, Besitz- und Gesellschaftsteilhabe demokratisch selbstbestimmt, den Egoismus der Starken und die Unvernunft zügelt.

HUMANISMUS besagt zum MENSCHENBILD, dass die WÜRDE DES MENSCHEN nicht aus Almosen ist, sondern aus Gerechtigkeit, Anrechten statt Bittstellerei; und unterscheidet sich zugunsten einer aufgeklärten Gesellschaft auch darin von archaischen und religiösen Gesellschaftskonzepten. 

HUMANISMUS besagt zum MENSCHENBILD die GLEICHWERTIGKEIT aller Menschen, woraus nicht bloß die Ablehnung jeglicher Diskriminierung zu folgern ist, wie es jede halbwegs zivilisierte Staatsverfassung verspricht, sondern kosmopolitische Gewährleistung weltweiter Gerechtigkeit. 

HUMANISMUS ist so auch KOSMOPOLITISCHES WELTBILD, dass sich der Einzelne und seine Gesellschaft als Teil der MENSCHHEIT nicht nur begreift, sondern mittels weltrepublikanischer Ordnung darauf reagiert, dass heute mehr denn je alle Welt in Chancen, Problemen und Konflikten verwoben ist. 

 HUMANISMUS ist folglich auch PAZIFISMUS, dass Kriegen abgeholfen wird, indem die Staaten und Horden zugunsten eines UNO-Gewaltmonopols schrittweise militärisch entwaffnet ihre Konflikte nur noch diplomatisch, demokratisch und vor Gerichten austragen können.

HUMANISMUS ist überdies, dass sich die Menschheit als Teil der NATUR begreift und zügelt, denn die Selbstwichtignahme und Menschheitsvermehrung, ob durch Nationalismus, sonstigen Hordismus oder durch sozialpolitische Unterentwicklung bedingt, gefährden die natürlichen Lebensgrundlagen.  

HUMANISMUS ist nicht nur das Bekenntnis zur politischen Fähigkeit des Menschen und seiner Wissenschaften zum Fortschritt in Vernunft, sondern auch der ethisch und praktisch unerlässliche Optimismus, für die Würde jedes Menschen heute zu streiten und eine menschenwürdige Zukunft zu sichern.

www.inidia.de/humanismus.htm

21 Juli 2016

Überparteilichkeit und zur Notwendigkeit von Dialog

Es wäre gut, wenn Leute in Parteien sind, aber nur wenn es genug überparteiliche Leute gibt, die sich mindestens so viele überparteiliche Gedanken machen wie es Parteigedanken gibt.

Es wäre gut, wenn der Gedankenaustausch zwischen Parteien und Volk, und daraus alle Gedankenentwicklung ein bisschen systematischer und archivierter wären, geordnet nach Politikfeldern, wie es die IniDia früher mit www.Diskussionen.de ein Stück weit machte, wenngleich zu unprofessionell, eben "nach Hobby-Art".
So sehr die Versuchung war, darin in den Hoch-Zeiten der IniDia aufzugehen, testete ich vieles zum Dialogverfahren an sich, denn Dialog ist einer der unabdingbaren Voraussetzungen für Demokratie und Vernunft. (Weitere Demokratievoraussetzungen sind Transparenz, die persönliche Haftung neben der Kollektivhaftung, die ausschließlich staatsfinanzierte Parteienfinanzierung, also Verbot von privatwirtschaftlicher Politikfinanzierung über gewerblich einzustufende Interessenverbände hinaus, ...)

Facebook taugt leider nicht für systematischen Dialog, sondern allenfalls (& immerhin) für breiteste News-Kommentierung und Brainstorming. Mindestens solange es keinen systematischen Politik-Dialog gibt, sollten Erkenntnisgewinne privat und von der Wissenschaft geordnet abgelegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Nahezu peinlich, aber es ist nun'mal nur als Hobby und bloß gelegentlich betrieben, begann ich lange vor Wikipedia mit Dialoglexikon.de so ein bisschen Archivierung, kann also nachschauen, was hier und dort als Extrakt mein früherer Eindruck war. Einfaches Testen per www.dialoglexikon.de/stichwort.htm

Viel Unfug darin zu finden, aber mitunter Geglücktes, Was immer ich nachschaue, muss ich fast immer nachbessern, denn situativ entstanden mit allen Lastern des Moments, des Gegenübers und der Zeitgeistigkeit.

18 November 2012

Dialog und Ergebnisoffenheit

Da es in den Projekten der Initiative-Dialog wesentlich um die Erreichung definierter Ziele geht (z.B.  Energiewende, Integrationspolitik, Abrüstung), wird uns oftmals eine "fehlende Ergebnisoffenheit" zum Vorwurf gemacht wird.
Das ist falsch, denn Ergebnisoffenheit ist immer nur für die Fragestellung einzufordern, zu deren Beantwortung ein Dialogprojekt gestartet wird. Lautet bspw. die politische Entscheidung "Atomausstieg", dann mag es zwar noch immer viele Leute geben, die an Atomkraftwerken festhalten möchten, aber  müssten sich dennoch in einem Forum, welches die Modalitäten der mit dem Atomausstieg notwendig einhergehenden Energiewende diskutiert, diesem Thema fügen, dürfen also nicht versuchen, diesen ergebnisoffenen Dialog durch Rückgriffe auf Debatten zu stören, die mit dem Ausstiegsbeschluss demokratisch beendet wurden.

Demokratie basiert u.a. auf der freien Meinungsäußerung einerseits, immerhin aber auf Entscheidungen andererseits, die es umzusetzen gilt, denn der Staat ist kein Kaffeekränzchen. Selbstverständlich darf jeder die getroffenen Entscheidungen und den daraus resultierenden Umsetzungsanspruch kritisieren, aber nicht sabotieren  denn das wäre undemokratisch.

Redaktionelle Anmerkung: Dieser Artikel ist Report und wird im Zuge der Debatte überarbeitet.

17 November 2012

Beratungsangebot zum Bürger-Dialog


Lieber Herr ..., (überarbeitete Fassung)

es geht um anfängliche Maßnahmen, den allseits bekundeten Dialoganspruch auch in Ihrem Hause umzusetzen.

Vorab: Die Initiative-Dialog will keine Projektträgerschaft, sondern bietet staatlichen Institutionen und gemeinnützigen Organisationen kostenlose Beratung auf Grundlage seit 1998 gesammelter Erfahrung mit Diskussionen im Internet. Kommerziellen Dienstleistern bieten wir ebenfalls Beratung, dann jedoch nach Vereinbarung gegen Rechnung.

Kontakte/Referenzen: ...

Ausgangssituation: Das Informationsangebot ist gut, aber stellt sich nicht dem Dialog.

Ihre Homepage bekennt sich schon auf der Titelseite zum Dialog, doch wer der Navigation folgt, findet allenfalls zufällig Interaktionsmöglichkeiten und stattdessen Berichte/Ankündigungen, mit denen sich Ihr Haus gewiss interessanter Symposien berühmt, aber dem Bürger kein Gehör verschafft.

Selbstverständlich haben wir das Gästebuch gefunden, aber sind mit unseren Hartnäckigkeiten und Erfahrungen kein Maßstab, sondern möchten "Barrierefreiheit" auch für unerfahrenere Bürger.

Testen Sie bitte Ihre www..... selbst, wie schnell bzw. mühsam Sie sich als Besucher dieser Webseite Gehör verschaffen könnten.
Wenn Sie mit der Suche überhaupt Erfolg haben, landen Sie in einem Gästebuch, welches im wahrsten Sinne des Wortes "indiskutabel" ist, nämlich wie ein Briefkasten, aus dem niemand die Post abholt oder beantworten würde. Jeder Bürger, der dort schreibt, verdient Mitleid für seinen vergeblichen Aufwand.

Erste Verbesserungsmaßnahmen:

1. Wenn schon nur Gästebuch anstelle eines strukturierten und moderierten Forums, dann muss es gut auffindbar direkt auf der Titelseite verlinkt sein.

2. Jeder Artikel Ihrer Webseite sollte eine Kommentarfunktion anbieten, wie es nahezu jede Online-Zeitung schafft, zumal mit jeder OpenSource-Blog-Software möglich, "Wordpress", "Joomla" usw., also keinerlei Kosten verursachend und in den USA z.B. vom Obama-Team eingesetzt.

3. Was es allerdings auf kürzere oder längere Sicht braucht, das ist eine Planstelle im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, die sich dem Internet basierten Dialog widmet, destruktive Beiträge löscht, konstruktive Beiträge beantwortet und gegebenenfalls an ein strukturiertes Diskussionsforum und an die Ressorts weiterleitet.

Dieser 3. Punkt klingt nach mehr Personalaufwand als mit etwas Erfahrung erforderlich ist, denn die genannte OpenSource-Software ist ausgereift, braucht keinen Techniker, sondern ist "Anwender-Software" wie ein gewöhnliches Mail-Account, so dass der Bürgerdialog von Pressesprecher-Mitarbeitern mühelos betreut werden kann, nachfolgend "Dialog-Moderator" genannt.

Die Software ermöglicht, dass die Benutzer der Dialog-Plattform (Blogkommentare, Diskussionsforum oder Gästebuch) mit unterschiedlichen Befugnissen ausgestattet werden können:

So bewährt es sich, wenn Zuschriften von neuen oder problematischen Nutzern zunächst nur den Einsendern sichtbar sind und zeitversetzt vom Dialog-Moderator und/oder dessen Helfen freigeschaltet werden, wenn die Zuschrift den inhaltlichen Anforderungen genügt.
Der Internet basierte Bürger-Dialog ist deshalb erheblich leichter in die betrieblichen Abläufe einzupassen als es bspw. mit einer "Hotline" bzw. Bürgertelefon der Fall wäre, weil zeitversetzt moderiert werden kann und solch Verfahrensweise sehr vielen Bürgern geläufig ist: "Haben Sie bitte dafür Verständnis, dass wir Ihre Zuschrift vor deren Veröffentlichung erst prüfen müssen."

Der Dialog-Moderator wird schon nach kurzer Zeit einzelnen Nutzern begegnen, die einen zuverlässigen Eindruck machen und ihn bei der Dialog-Moderation unterstützen können, indem sie die Berechtigung bekommen, böswillige Nutzerbeiträge in einen "Papierkorb" verschieben, den nur der Dialog-Moderator oder ein Redaktionsteam einsehen oder auch rückgängig machen kann.

Zu empfehlen ist eine Forensoftware, die auch Funktionen Sozialer Netzwerke enthält, siehe www.dialoglexikon.de/forensoftware.htm

Zu empfehlen ist OpenSource-Software, um Abhängigkeiten von etwaig externen Dienstleistern zu minimieren.

Synergieeffekte nutzen, Transparenz erhöhen:

Ihrem Haus sind einige Behörden nachgeordnet und Institutionen verbunden, die bislang jede für sich auf unterschiedliche Weise dem Anspruch auf Bürgerbeteiligung nachkommt oder auch nicht. Allemal können wir schon der anliegenden Liste entnehmen, wie viele "Pressesprecher" es gibt und meinerseits ist nur zu erahnen, mit welchem Aufwand an weiterem Personal.

Wie anderswo ist auch in Ihrem Verantwortungsbereich vielen Bürgern die Vielzahl an "Zuständigen" längst unübersichtlich geworden, so dass überlegenswert scheint, den Bürger-Dialog all dieser Bereiche zumindest technisch zu zentralisieren.
Dazu könnte das Diskussionsforum in seiner Struktur den Strukturen der politischen, funktionalen und öffentlichkeitsrelevanten Arbeitsverteilung zumindest grobschematisch nachgebildet sein.

Vielleicht macht es Sinn, wenn ich mit meiner "Bürgerbrille" einen Strukturvorschlag ausarbeite, zumal es sicherlich schneller in Gang käme, als wenn sich Ihre Tankerflotte zwischen allen Lieferterminen und Feiertagen umständlich auf ein "neues" Thema zu vereinbaren hätte.

Sollte Ihrerseits zeitnah Interesse bekundet sein, wäre der Strukturvorschlag bis zur ersten Januar-Woche fertig, würde sodann von einem Ihrer Mitarbeiter kurz korrigiert und im Internet aktiviert; zunächst als Dialogangebot Ihres Hauses, dem die Behörden und Institutionen vermutlich nicht beispringen müssen, aber können, einschließlich des Rechts zu Verbesserungsvorschlägen.

Mit der empfohlenen Foren-Software lässt sich auch eine bereits aktiv genutzte Forenstruktur jederzeit verändern, ergänzen oder reduzieren, aber das Verdrießlichste wäre, wenn alles auf die Lange Bank geschoben würde und sich schlussendlich vermeintliche "Idealvorstellungen" als realitätsfern erweisen.

Bürger-Dialog ist entweder ein lebendiger und lernender Entwicklungsprozess oder bleibt leeres Versprechen.

Mit freundlichen Grüßen
Markus S. Rabanus (Berlin)
www.Initiative-Dialog.de

10 Oktober 2012

Netzwerkmodelle

Im Hinblick auf die zunehmende Mobilität könnte ein komplett anderes Layout sinnvoll sein, insbesondere mit zentraler Touch-Navigation.

Temporärer Test >> PLIGG >> http://rabanus.powweb.com/diapolis

klassischer Desktop >> Netzwerkmodell20121010    


  
>> Dialogsoftware

15 September 2012

Dialogverfahren.de


Planung, Anhörungsverfahren, Bürgerprotest ?

Dialogverfahren - um was es geht

1. Das Dialogverfahren zur Entscheidungsfindung
1.1. Dialogverfahren im Verwaltungsverfahren1.2. Dialogverfahren im Gesetzgebungsverfahren1.3. Dialogverfahren bürgerschaftlicher Anliegen1.4. Dialogverfahren institutioneller Anliegen1.5. Dialogverfahren öffentlicher Projektentwicklung1.6. Dialogverfahren privater Projektentwicklung

2. Das Dialogverfahren zu Informationszwecken
2.1. Dialogverfahren zwecks Kompetenz-Import2.2. Dialogverfahren zwecks Kompetenzvermittlung2.3. Dialogverfahren zwecks Expertensystem2.4. Dialogverfahren zwecks Projektmanagement2.5. Dialogverfahren zwecks Öffentlichkeitsarbeit2.5.1. Gästebuch, Forum, Chat, Interview2.5.2. Anregungen, Beschwerden

3. Allgemeines zum Dialogverfahren
3.1. Dialogverfahren und Methodenlehre3.2. Dialogverfahren und Dialogmoderation3.3. Technische Grundlagen
4. F&E, Vorträge, Literatur
5. Kompetenzzentrum, Kooperationen, Wettbewerber
msr20120915-6/26.900    Werkstatt >> http://dialogverfahren.blogspot.com 

15 Februar 2008

Inidia-Forennutzung eingeschränkt

Aufgrund enorm vieler Spam stellten wir vorläufig unsere Foren unter www.diskussionen.de so um, dass nur noch registrierte User schreiben können.
Das ist außerordentlich bedauerlich, denn eine Beschneidung des Rechts auf freie Meinungsäußerung, weil nun Usern abverlangt wird, sich registrieren zu müssen, auch wenn sie bei uns nur einmal schreiben möchten.
Juristisch fassen wir die Spammerei als Nötigung i.S.d. § 240 StGB auf, denn wir sind nicht nur aus Gründen des eigenen Geschmacks gegen Spam, sondern sind auch aus presserechtlichen Gründen zu deren Löschung verpflichtet. Tun wir das nicht, könnte passieren, dass wir für deren zumeist rechtswidrigen Inhalt haften.

-msr- >> Diskussion

31 Januar 2008

Spam und rechtswidrige Inhalte

Wer regelmäßig unsere Foren besucht, wird ebenso regelmäßig Postings finden, die betrügerisch Verdienstmöglichkeiten verheißen oder Linksammlungen zu pornografischen Seiten enthalten.

Wir löschen solche Postings recht schnell, aber dem Forum schaden sie dennoch - und das dürfte wohl auch der primäre Zweck solcher Postings sein, denn an den IPs lässt sich erkennen, dass die Spam-Urheber identisch mit Usern sind, die in den Diskussionen anonym ihre Projekt-Gegnerschaft zum Ausdruck bringen.

Das seit 1. März 2007 in Kraft getretene Telemediengesetz verbietet in § 6 Abs. 2 das Verschleiern oder Verheimlichen des Absenders und des kommerziellen Charakters der Nachricht. Der Verstoß gegen das Verbot wird als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld geahndet.

Unser Moderatoren-Dasein ist zwar ehrenamtlich, aber diese Ehrenamtlichkeit ist nicht gleichbedeutend mit dem Einverständnis, sich mit Spam behelligen und sich von die Spam-Urhebern Zeit stehlen zu lassen, denn diesbezüglich ist es kein Ding bloßer Freiwilligkeit.

Die Löschung von Spam mit rechtswidrigem Inhalt ist über unser politisches Interesse an der Seriosität des Projekts hinaus zugleich unsere Verpflichtung aus dem obengenannten Gesetz. Wir haften als Forenbetreiber auch für die rechtswidrigen Postings Dritter.

Solch ein Forum ist kein "rechtsfreier Raum".

Deshalb ist die Spam-Löschung kein "Hobby", sondern uns durch die Spam-Urheber aufgezwungene Arbeit. Vollständig klar muss also den Spam-Urhebern sein, dass wenn wir wegen ihrer Spam oder sonstiger Straftaten im Forum eine Strafanzeige von wiederum anderen Usern erleiden, dann selbst Strafanzeige gegen die Urheber erstatten.

In den nun bald zehn Jahren des Projekts erstatteten wir mehrfach Strafanzeige. Dreimal wurde die Verfolgung aufgenommen. Davon waren zwei erfolgreich, führte im ersten Fall zur Beschlagnahmung der Computer, im zweiten Fall über die Beschlagnahmung hinaus zu einer strafrechtlichen Verurteilung.
Hinsichtlich der dritten Strafanzeige laufen die Ermittlungen seit Dezember 2007. Der Fall liegt insofern anders, als die Straftat zwar in unserem Internet-Projekt ihre Veranlassung hat, aber außerhalb des Internets stattfand.

Im Unterschied zu den Anfängen des Internets und unserem recht frühen Einstieg sind heute Polizei, Staatsanwaltschaften und Richter in Internet-Strafsachen erheblich fortgebildeter, nehmen es ernster, wie auch die Gesetze verschärft wurden. Das macht es uns als unmittelbar Geschädigte leichter, Schäden geltend zu machen, während wir in früheren Zeiten schon froh sein mussten, dass überhaupt ermittelt und bestraft wurde.
Gleichwohl hätten wir schon damals den zivilrechtlichen Schaden geltend machen sollen und auf diese Weise zur Rechtsentwicklung beitragen können, aber diesbezüglich war ich leider "weniger prinzipiell", weil mein Wohl und Wehe nicht davon abhängt, dass ich "Ohnehin-Armen-Schluckern" noch Geld aus der Tasche ziehe.

Doch solche Zurückhaltung ist falsch, denn dadurch verwahrlosen solche Strolche nur mehr, verschlechtert sich ihr Verhalten. Deshalb werde zumindest ich in künftigen Fällen den Aufwand von Spam-Löschung in seinem Entgeltwert beziffern und darüber hinaus auch den immateriellen Schaden geltend machen, der dem Ansehen unserer Projekte durch Spam entsteht.

Sicherlich wird das zu komplizierten Auseinandersetzungen führen, in den gegnerische Rechtsanwälte den Ansehensverlust als unbeachtlich bezeichnen, aber wir werden dazu beitragen, dass sich wie bei Urheberrechtsverletzungen Pauschalen entwickeln, die eine Abgeltung des immateriellen Schadens zumindest dem Grunde nach zur Regel macht.

Kurzum: Ob wir rechtswidrige Postings inhaltlich kontern, löschen, editieren oder zur Anzeige bringen, ist zwar zunächst stets unser Risiko als Forenbetreiber, aber kein Freibrief für die Urheber solcher Postings. Darauf weisen wir regelmäßig hin, aber auch ohne solch Hinweis ändert sich an der Rechtslage für die Urheber solcher Postings nichts, denn sie setzen sich dem Risiko der Rechtsverfolgung schon im Moment rechtswidriger Postings aus, weshalb es albern ist, uns "Zensur" vorzuwerfen.

Kein Projekt, auch wir nicht, kann insbesondere in solchen Diskussionen, die häufig genug als verlängerte Werkbank von verbrecherischen Kriegen missbraucht werden, dafür sorgen, dass jeder in die Verantwortung genommen wird. Wir können allenfalls, was wir tun: Den einen oder anderen, der uns darin hervorsticht, vornehmen und einer Bestrafung zuführen. Dass dieser dann im Glauben ist, an ihm geschehe Unrecht, weil andere nicht haften, so hätte er es dadurch vermeiden können, indem er entweder uns geholfen hätte, gegen solche zu diskutieren - oder er hätte sich einfach komplett aus unseren Diskussionen verabschieden müssen. So ist das.

Man "kann" also weiterhin unsere Foren missbrauchen, aber man "darf" es nicht. Das ist der Grund für die Strafbarkeit und den Schadensersatz, während der Umstand, dass jemand nicht der einzige Strolch auf der Welt sei, kein Grund für Straflosigkeit ist.

Grüße von Markus Rabanus >> Diskussion